Wer einen Onlineshop aufbaut, hat die Wahl zwischen vielen verschiedenen Shopsystemen. Jedes hat seine individuellen Stärken und Schwächen. Das am meisten verwendete ist die Open Source-Software Magento. Das Shopsystem ist also grundsätzlich kostenlos in der Basisversion. Von vielen Shopsystemen gibt es sowohl eine kostenfreie Community-Version als auch eine kostenpflichtige Unternehmensversion Enterprise-Edition, so auch bei Magento. Dieses zweigliedrige Modell wird als „Dual-Licence-Modell“ bezeichnet. Magento existiert seit 2008 und gehörte lange zu eBay, wurde jedch verkauft und ist seit dem Herbst 2015 ist es Teil des Unternehmens Permira.

Leistung und Voraussetzungen

Für die Nutzung von Magento ist leistungsfähiger Webspace nötig, da es eine sehr umfangreiche Software ist. Sie bietet viele Möglichkeiten zur Suchmaschinenoptimierung, beispielsweise durch das Einfügen von Metadaten. Wer seinen Shop optimieren möchte, sollte außerdem darauf achten, dass die Seite möglichst schnell lädt. Hierfür ist ein leistungsstarker Server nötig, den man zum Beispiel beim Performance-Hosting von 1&1 mieten kann. Wie schnell die eigene Seite lädt (der so genannte PageSpeed), kann man mit kostenlosen Tools wie Google PageSpeed Insights überprüfen. Die Qualität des Servers entscheidet sich oft schon bei der Installation. Magento ist um Einiges komplexer als Beispiesweise WordPress. Während WordPress mit gerade mal 20 MByte Speicherplatz auskommt, muss man bei Magento über 200 MByte bereit stellen. Auf einem schwachen Server bleibt die Installation öfters hängen – bei einem schnellen Server passiert das in der Regel nicht. WordPress hingegen läuft bereits auf einem günstigen Hostingpaket.

Kostenpflichtige Extensions

Verschiedene Module für die Zahlung, den Versand und Rechtliches müssen für Magento in Deutschland nachgerüstet werden. Dafür kann man als Anwender auf Extensions von anderen Entwicklern zurückgreifen. Einige Bundles wie „Magento DE“ vereinen alle diese Erweiterungen. So wird das Nachrüsten einfacher. Die Installation des Shopsystems ist allerdings relativ aufwendig. Deswegen gibt es einige Anbieter, die die Installation auf einem gemieteten Server mit einem Klick ermöglichen.

Kasse

Neue Version 2.x erschienen

Seit dem 17. November 2015 ist die zweite Version der Magento-Software mit verbesserter Leistung erhältlich. Sie wurde in Deutschland unter anderem auf dem Magento 2 Meet Up in München vorgestellt. Im Juli wird die deutsche Ausgabe der Meet Magento-Konferenz in Leipzig stattfinden. Das weltweit wichtigste Event der Magento-Entwicklerinnen und -Entwickler ist die „Imagine“-Konferenz, die in diesem Jahr vom 11. bis zum 13. April in Las Vegas veranstaltet wurde.

Restlaufzeit Version 1.9

Bis 2018 wird Version 1 noch mit allen wichtigen Sicherheits-Updates unterstützt. Dann sollte allerdings die neue Version installiert werden. Während sich die Funktionen nicht sehr verändert haben, ist die technische Performance und Stabilität stark verbessert worden. Wer sich bereits mit Magento auskennt und von Version 1 auf Version 2 migrieren will, kann sich hier über den Ablauf informieren. Auch sind mittlerwiele die ersten Extensions auch für Magento 2 verfügbar, oder zumindest in der Planung.

Fazit

Magento 2 bietet Einiges an neuen Features, ist schneller und zukunftssicherer. Das bedeutet allerdings nicht, dass man bei Magento 2 am Server sparen sollte. Da allerdings aktuell noch viele Extensions nicht mit der Version 2.x laufen drängt sich der Umstieg nicht unbedingt auf. Wer mit dem Shop nicht sofort, sondern gegen Ende des Jahres live gehen möchte kann schon auf Magento 2 setzen. Aktuell ist bereits die Verion Magento 2.1 zu haben.

Wem Magento zu komplex ist kann einen einfachen Shop auch mit Woocommerce und WordPress realisieren.

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