Ein Serverschrank erfüllt eine zentrale Funktion. Er wird dort eingesetzt, wo eine umfangreiche und komplexe IT-Infrastruktur benötigt wird. Der Serverschrank bildet die zentrale Verkabelung im Bürobereich und wird häufig auch für das zentrale Datenbackup oder als NAS eingesetzt. Der Serverschrank in einem Bürogebäude ist deutlich weniger kompliziert aufgebaut als mehrere zusammen geschaltete Schränke, wie diese in Rechenzentren zum Einsatz kommen. Sehr wichtig ist es, dass er sowohl mechanisch als auch elektronisch eine gewisse Stabilität aufweist. Schließlich muss die gesamte Infrastruktur sicher und zuverlässig arbeiten. Ausfälle können verheerende Folgen haben. Außerdem muss die Hardware in einem Serverschrank komfortabel gewartet und gegebenenfalls repariert werden können. Ein Serverschrank ist eine sehr wichtige Standardausrüstung für jedes Unternehmen, das mehr als ein paar Rechner als gesamte EDV-Ausrüstung benötigt.

Die wichtigsten Maße eines Serverschrankes

Der Serverschrank eignet sich für den Einbau von Komponenten mit bestimmten Abmessungen. Die englische Bezeichnung für den Serverschrank lautet „Rack“, die einzubauenden Komponenten in Form von Rechnereinheiten oder Netzwerkgeräten bezeichnet man oft als „Rack Mounted Devices“, also im Schrank montierte Einheiten. Damit die Einheiten im Serverschrank problemlos eingesetzt werden können, besitzen sie genormte Abmessungen. Man geht hier vom englischen Maß 19 Zoll aus. Dementsprechend besitzen die einzelnen Komponenten eine Einbaubreite von 48,26 Zentimeter. Dieses Maß hat sich international durchgesetzt, weshalb auch die meisten der auf dem EDV-Markt erhältlichen Server und Netzwerkkomponenten dieses Maß besitzen. Die äußere Schrankbreite kann etwas abweichen. Sie besitzt Maße zwischen etwa 60 und 80 Zentimetern. Wichtig ist, dass der Serverschrank standardmäßige Komponenten mit den angegebenen Breitenmaßen aufnehmen kann. Die Höhe des Schrankes richtet sich danach, wie viele Komponenten in ihn eingesetzt werden sollen. Die Höhe der einzelnen Komponenten ist ebenfalls genormt. Man spricht hier von Höheneinheiten (HE) bzw. Rack Units (RU). Eine Höheneinheit beträgt 44,45 Millimeter bzw. 1 ¾ Zoll. 42 Höheneinheiten entsprechen etwa einer Höhe von zwei Metern. Es sind aber auch Schränke mit abweichenden Maßen erhältlich. Wichtig ist natürlich, dass auch die Tiefe der Serverschränke ausreichend ist, um alle Einbaukomponenten, die übrigens unterschiedliche Tiefen besitzen können, mitsamt Verkabelungen aufnehmen zu können.

Andere Konstruktionsmerkmale der Serverschränke

Die Schränke bestehen in der Regel aus Rahmenkonstruktionen, die mit Seitenwänden und Türen versehen wurden. Die Tür an der Vorderseite ist meist mit einer Glasscheibe versehen, über die Anzeigen und Kontrolldisplays abgelesen werden können, ohne dafür den Schrank zu öffnen. Die übrigen Komponenten der Schränke bestehen meist aus Stahlblech. Zur Aufnahme der einzelnen Baugruppen (Racks) dienen Profilschienen. Die ganze Konstruktion ist so ausgelegt, dass einzelne Komponenten einfach befestigt und wieder entnommen werden können. Die Befestigung erfolgt mit Schrauben an senkrecht laufenden Reihen von Befestigungslöchern. Diese befinden sich sinnvollerweise an der Vorderseite des Serverschrankes. Wichtig ist auch die Schutzwirkung beim Serverschrank. Gemäß der DIN-Norm 60529 wird die Schutzklasse definiert durch eine zweistellige IP-Nummer, wobei die erste Stelle die Schutzwirkung gegen Schmutz und Fremdkörper angibt, die zweite den Schutz gegen Feuchtigkeit. Je höher die Ziffer ist, desto besser ist der Schutz.

Das Temperaturmanagement in einem Serverschrank

Eine ausreichende Kühlung der im Serverschrank verbauten Komponenten ist sehr wichtig, denn alle Mainboards, Festplatten oder Netzwerkkomponenten produzieren Abwärme. Um die Wärme abzutransportieren, können im einfachsten Falle Einschublüfter oder Dachlüfter eingesetzt werden. Aufwändigere Konstruktionen verwenden eingebaute Klimageräte, die ähnlich wie Kühlschränke arbeiten. Auch die Wärmeableitung mithilfe spezieller Wärmetauscher und einem Wasserkühlkreislauf ist denkbar, wobei diese Möglichkeit jedoch am aufwändigsten ist.

Darauf sollte bei der Einrichtung eines Serverschrankes geachtet werden

An einen Serverschrank und den darin enthaltenen Komponenten müssen immer wieder Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Sehr wichtig ist es daher, dass die Rückseite möglichst leicht zugänglich ist, vor allem, um an die Anschlüsse und Kabelverbindungen zu gelangen. Der Zugang zur Rückseite kann gesichert sein durch eine demontierbare Platte aus Metall oder eine gesicherte Tür. Sehr wichtig ist es auch, dass die Kabelauslässe ausreichend abgeschlossen sind, damit der Kühlkreislauf des Serverschrankes möglichst wenig beeinträchtigt wird. Aus diesem Grund sollte auch die Kabeleinführung oben und unten verlaufen, um die Kabel optimal und somit wenigst möglich störend verlegen zu können. Viele Schränke besitzen Ventilatoren an der Oberseite des Schrankes. Müssen Lüfter ausgewechselt werden oder sollen zusätzliche Lüfter eingebaut werden, so ist es sinnvoll, dass die Platte abgenommen werden kann. Mitunter kann es sinnvoll sein, temperaturgesteuerte Lüfter einzusetzen. Diese arbeiten energiesparender als ungeregelte Lüfter und wesentlich leiser. Soll der Serverschrank auf einem etwas unebenem Boden aufgestellt werden, so sollte dieser mit Nivellierfüßen ausgestattet sein. Ein Kippschutz kann dann sinnvoll sein, wenn der Schrank freistehend ist.