Viele Computer und Peripheriegeräte sind heute über WLAN-Verbindungen miteinander verbunden. Computernetzwerke mit Netzwerkkabeln bieten allerdings neben ein paar Nachteilen auch viele Vorteile gegenüber drahtlosen Netzwerken. Zum einen haben sie einen wesentlich höheren Datendurchsatz als drahtlose Netzwerke oder auch Verbindungen über Powerline (Netzwerk über Stromkabel). Außerdem kann der Aufbau eines Netzwerkes mit LAN-Kabeln das vielerorts herrschende Wirrwarr an verschiedenen, drahtlosen Netzwerken und die damit verbundenen Übertragungsschwierigkeiten entlasten. In Büros oder Industriebetrieben werden ohnehin meistens Netzwerkkabel als Übertragungsmedien genutzt, häufig aus Sicherheitsgründen.

Netzwerkstandards und Kabeltypen

Die hauptsächlich genutzten Standards im Bereich der Netzwerke heißen 10BaseT, 100BaseT und 1000BaseT, wobei die ersten beiden schon als relativ alt gelten und bei neuen Netzwerken nicht mehr zum Einsatz kommen. Die Zahlen kennzeichnen die Übertragungsgeschwindigkeiten im Megabit pro Sekunde. So kommt das 100BaseT gerade einmal auf 100 Megabit. Um die gewünschten Übertragungsgeschwindigkeiten zu erreichen, werden in der Regel abgeschirmte Netzwerkkabel eingesetzt. Die Abstimmungen werden mit Bezeichnungen wie S/UTP (mit Kupfergeflecht als Abschirmung), FTP (abgeschirmte Adernpaare), S/STP und S/FTP (beide Kabelarten mit doppelter Abschirmung) versehen. Doppelt abgeschirmte Kabel sollten in kritischen Bereichen mit Störstrahlungen oder bei sehr langen Distanzen ab etwa 25 Metern eingesetzt werden, um jederzeit eine sichere Datenübertragung zu gewährleisten.

Cat5-, FastCat5e, Cat6 und Cat7-Netzwerkkabel

Cat5-Netzwerkkabel werden hauptsächlich für Netzwerke mit 10 oder 100 Megabit eingesetzt. Sie besitzen Übertragungsfrequenzen von bis zu 100 Megahertz. Cat5e (e für enhanced) erlauben Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1000 Megabit. Ähnlich sieht es bei Netzwerkkabeln mit der Bezeichnung FastCat5e aus, welche grundsätzlich die gleiche Übertragungsgeschwindigkeit erreichen, wegen ihrer höheren Übertragungsfrequenzen jedoch wesentlich effektivere Durchsätze ermöglichen als die eben genannten Kabeltypen. Allerdings kann es wegen der höheren Frequenzen zu höheren Empfindlichkeiten aufgrund äußerer Einflüsse kommen, weshalb die Kabel meist nur für kurze Distanzen bis zu zehn Metern eingesetzt werden. Cat6-Kabel sind weniger empfindlich, können aber wegen einer höheren Taktfrequenz ein höheres Transfervolumen erreichen. Auch hier liegt die Übertragungsrate bei 1000 Megabit. Cat7-Netzwerkkabel arbeiten mit 600 Megahertz Taktfrequenz und erreichen ein Datenübertragungsvolumen von bis zu 10 Gigabit.

Kabel und Steckerarten

Zunächst seien die Standardnetzwerkkabel genannt, die dazu dienen, einen Computer oder ein anderes Netzwerkgerät mit einem Hub, Router oder Switch zu verbinden. Die Kabel besitzen bereits angebrachte Stecker. Netzwerkkabel mit der Bezeichnung Crossover dienen dazu, zwei Computer direkt miteinander zu verbinden. Gigabit-Netzwerke benötigen diese Kabel meist nicht mehr, da hier normale Netzwerkkabel eingesetzt werden können, um zwei Computer direkt miteinander zu verbinden. Interessant wird es bei den Verlegekabeln für Netzwerke unter Putz oder durch Kabelkanäle. Sie besitzen dickere Adern als die Standardkabel sowie eine bessere Isolation. Mit den Kabeln lassen sich auch wesentlich höhere Strecken überbrücken. Alternativen zu runden Kabeln bieten flache Netzwerkkabel, die sich vor allem nachträglich besser und weniger störend verlegen lassen. Sehr wichtig sind auch die Steckverbindungen in Netzwerken. Häufig eingesetzt werden RJ45-Stecker, die sowohl an fertig konfektionierten Kabeln vorhanden sind als auch selbst angebracht werden können. Allerdings ist hierzu eine spezielle Crimpzange nötig. Beim Verlegen und anschließendem Überprüfen von Netzwerkkabeln und Dosen kann eine Prüfvorrichtung hilfreich sein, das aus einem Sender und einen Empfänger besteht. Mit ihm lassen sich auch verlegte Netzwerkkabel auf einfache Weise überprüfen und eventuelle Fehler aufdecken.