Solang man im Privathaushalt nur ein Kabel verlegen muss hat man mit der Zuordnung ja kein Problem. Vielleicht ist es etwas nervig das Kabel möglichst unsichtbar zu verlegen. Auch der Zusammenbau eines kleineren Netzwerkes mit NAS ist keine zu große Herausforderung. Muss man jedoch als Netzwerktechniker hunderte verschiedene Kabel zuordnen verliert man schnell den Überblick. Es ist Kaum vorstellbar, dass ein professioneller Netzwerktechniker tatsächlich immer genau weiß welches Kabel wohin angesteckt gehört. Die Verkabelung in einem Großraumbüro mit mehreren PCs wird da schnell zur Sisyphusaufgabe wenn ein PC streikt und es irgendeine Störung in Netzwerk gibt. Techniker behelfen sich hier Netzwerkkabeltester, die anzeigen, ob die installierte Verkabelung noch ihre gewünschte Funktion erfüllt.

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Es gibt mehrere Netzwerkkabeltestern

Nachdem für die Übertragung teilweise unterschiedliche Protokolle verwendet werden gibt es bei diesen Geräten auch auch verschiedene Klassen. Grob unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Kabeltestern:

– Kabelzertifizierer
– Kabelverifizierer
– Kabelqualifizierer

Jeder dieser drei Modelle hat eine andere Aufgabe. Natürlich überschneiden sich auch einige Bereiche der drei Versionen. Doch grundsätzlich ist jeder Tester für eine spezielle Anforderung entwickelt worden und wird für jene eingesetzt.

Netzwerkkabeltester gibt es nicht nur in drei verschiedenen Versionen. Sie unterscheiden sich auch hinsichtlich Aussatttung und Handhabung. Genauso variieren auch ihre Preise. Man findet am Markt Netzwerkkabeltester für 60 aber auch für 360 Euro. Einen guten Überblick über die einzelnen Modelle und zugehörigen Preise bekommt man, wenn man sich beispielswiese die Netzwerktester von RS Components ansieht.

Was kann ein Kabelzertifizierer?

Um zu verstehen, was ein Kabelzertifizierer eigentlich genau tut, muss man zuerst die zwei Begriffe „TIA“ und „ISO“ kennen. Beides sind Abkürzungen für Organisationen, die besonders wichtig für den europäischen und nordamerikanischen Netzwerkmarkt sind. TIA steht für Telecommunications Industry Association, eine Organisation, die die Richtlinien für Verkabelungen von Netzwerken vorgibt. ISO, die internationale Organisation für Normung, gibt dann die weltweiten Standards vor. Kabelzertifizierer geben nun an ob das Netzwerk ISO oder TIA konform sind. Dies ist wichtig herauszufinden, um die nächsten Schritte in der Netzwerktechnik einleiten zu können. Das was ein Kabelzertifizierer kann, können die anderen beiden Arten von Kabeltestern nicht. Möchte man also bestimmen, ob man es mit einem ISO oder einem TIA konformen Netzwerk zu tun hat, kommt man um einen Zertifizierer kaum herum.

Netzwerk

Was sind Kabelverifizierer?

Kabelverifizierer überprüfen nun, ob alle Kabel richtig verbunden sind. Hierbei wird darauf geachtet, ob die Drähte, die in den Kabeln befestigt sind, auch am richtigen Punkt angeschlossen sind. Bei bestimmten Verkabelungsarten kann eine falsche Anpaarung an Drähten zu ungewollten Reaktionen führen. Neben der Erkundung, ob die Drähte richtig angeschlossen sind, können moderne Kabelverifizierer außerdem noch herausfinden, ob es irgendwo Defekte in der Installation gibt. Spezielle Verifizierungstester sind außerdem mit besonderen Vorrichtungen, wie einem Toner, der einzelne defekte Kabelverbindungen ausfindig machen kann, oder einem TDR, das den Abstand am Kabelende auskundschaften kann, und somit zeigt ob wo eine Unterbrechung vorliegt, ausgestattet.

Wie funktioniert ein Kabelqualifizierer?

Qualifizierer sind nicht, wie die andren beiden Modelle, bei der Installation von neuen Netzwerken im Einsatz. Ganz im Gegenteil dazu, werden sie häufig bei älteren Geräten verwendet. Denn ein Kabelqualifizierer zeigt an, ob eine Verkabelung die Anforderungen für bestimmte Funktionen erfüllt. Hierbei gehören zum Beispiel „Fast Ethernet“, „Voice-over Internet Protocol“ oder „Gigabit Ethernet“. Im Allgemeinen kann ein Qualifizierer alles, was ein Verifizierer auch kann. Doch darüber hinaus, gibt er auch eine Bewertung über die Verkabelungsbandbreite ab und zeigt an, inwiefern Fehler diese beeinträchtigen.