Wer sich für das Thema Gaming interessiert der ist sicherlich auch schon über den Begriff „Free2Play“ gestolpert. Hiermit ist ein Spiele-Vermarktungskonzept gemeint, welches Games vom Grundsatz her kostenlos zugänglich macht. Dabei handelt es sich weder um irgendwelche einfach gestrickten Games, noch um Demos der Spiele.
Doch das Ganze wäre natürlich zu schön um wahr zu sein, wenn da nicht irgendwo ein Haken versteckt wäre. Selbst der Laie fragt sich schnell: Wie verdienen die Publisher hier ihr Geld? Mit der Beantwortung dieser Frage wollen wir uns hier etwas näher befassen.
Download- und Browsergames sind der neue Trend
Die klassische Form der Spielevermarktung sieht so aus: Ein Gamer findet sich im nahe-gelegenen Elektronikmarkt oder Games-Shop ein und kauft sich ein Spiel seiner Wahl. Anschließend installiert er es zuhause auf seinen Rechner.
Genau dieser Grundsatz wird jedoch mehr und mehr in Frage gestellt. Zunächst einmal sind es die Downloadgames die den klassischen PC-Games eine erhebliche Konkurrenz machen. Plattformen wie Steam oder Gamesrocket ermöglichen es den Gamern, ihre Spiele sofort und ohne Umwege zu erwerben. Die Kombination aus ein paar Mausklicks + Kreditkartennummer sorgt dafür, dass der eingefleischte Zocker sein Lieblingsspiel auch nachts um drei innerhalb von Minuten auf seinem Rechner hat. Darüber hinaus sind Downloadgames in der Regel auch die günstigere Alternative, da hier auf die Herstellung und Vertrieb von Datenträger sowie Verpackung verzichtet werden kann.
Ein weiterer Trend der ganz ähnliche Auswirkungen auf die Spielevermarktung hat sind Browsergames. Es handelt sich dabei um einen Typ Spiel welches direkt im Browser gestartet und gespielt werden kann. Ein Download oder gar eine Installation sind nicht erforderlich.
Viele Games werden einfach gratis herausgegeben
Wiederum eine Unterkategorie der Download- und Browsergames sind die Free2Play-Games welche dem Spieler gratis zur Verfügung gestellt werden. Die Publisher sparen zunächst einmal Kosten für Materialien und Vertrieb ein, doch wie schaffen es Free2Play-Games nun in die Gewinnzone, bzw. sogar so weit, dass ein großer Teil des Umsatzes der Spieleindustrie mittlerweile durch solche Games generiert wird.?
Ein „Geheimnis“ welches hinter vielen derartigen Spielen steckt ist, dass es innerhalb des Spieles gewisse Extras zum käuflichen Erwerb gibt. In einigen Fällen macht sich Dies jedoch nicht direkt zu Anfang des Spieles bemerkbar, sondern im späteren Verlauf. Böse Zungen sprechen dabei von „Pay2Win“, was soviel bedeuten soll wie das derjenige siegt, der am meisten Geld für käufliche Items und Co ausgibt.
Kritik am Pay2Win-System
Somit schaffen die Spielehersteller hier eine möglichst niedrige Einstiegshürde (ein Spiel kostet kein Geld und wird gerne einfach mal ausprobiert) und zugleich eine Möglichkeit langfristig Einnahmen bei den Gamern zu generieren, welche sich mit dem Spiel anfreunden. Oftmals werden sogar Abos abgeschlossen.
Nicht ganz zur unrecht, wird das Pay2Win-System allerdings auch etwas kritisch gesehen. Aus der Sicht vieler Spieler trübt es die Freude am Game, wenn ein Spieler sich einfach den Erfolg kaufen kann. Man muss hierbei allerdings differenzieren: Nicht jedes Spiel ist kompromisslos so aufgebaut, dass der am besten zahlende Gamer gewinnt. Oft sind die Vorteile durch Kaufinhalte des Spieles nur gering oder man kann Dinge innerhalb des Spieles auf komfortablere Art und Weise machen. Von daher sollte Free2Play nicht von vorne herein verteufelt werden, sondern man kann es durchaus als Möglichkeit sehen, einfach mal ein Spiel kostenlos ausprobieren zu können.