WLAN hat gegenüber einem kabelgebundenen LAN einige Vorteile, aber auch entscheidende Nachteile, die man beim Planen eines Büro- oder auch Heim-Netzwerkes unbedingt abwägen sollte. Die wichtigsten Kriterien für ein Netzwerk sind Geschwindigkeit, also der Datendurchsatz der pro Sekunde möglich ist und die Stabilität. In Sachen Handhabung kommt natürlich noch die Bewegungsfreiheit hinzu, die man mit WLAN hat.

Netzwerk Geschwindigkeit
Hier gilt es den Bedarf abzuklären.

  • Das Surfen im Internet benötigt nur relativ geringe Ressourcen. Hier ist der Internet-Anschluss der limitierende Faktor. Wenn das DSL 16 MBit pro Sekunde schafft, kann das Heim-Netzwerk noch so schnell sein, die Daten werden maximal mit 16 MBit/s bei Ihnen eintrudeln. Man ist also mit einem WLAN nach dem Standard 802.11n, das bis zu 200 MBit/s schafft bereits gut gerüstet.
  • Will man lediglich Office-Dokumente oder Bilder zwischen Rechner und NAS austauschen ist ein WLAN prinzipiell dazu geeignet. Die Datenmengen sind relativ klein, sodass die Downloaddauer im Sekundenbereich liegt.
  • Datenaustausch zwischen einzelnen Rechnern ist unter WLAN jedoch eine Geduldssache. Die 200 MBit/s sind auch nur bei relativ guten Bedingungen zu erwarten, und auch nur wenn wenige User das WLAN nutzen. Mit guten Bedingungen sind relativ kurze Entfernungen mit wenig Hindernissen gemeint. Mit zunehmender Entfernung sinkt die Datenrate. Wer Datenpakete von der Größe eines Gigabytes vom Heimserver oder Nachbarrechner herunterladen will muss mit Wartezeiten von 1-2 Minuten rechnen
  • Streaming von Multimediainhalten vom Heimserver oder auch IPTV liegt im Bereich dessen was ein WLAN mit 802.11n noch schaffen sollte.
  • Videoschnitt mit großen Datenmengen ist der Killer für jedes WLAN, und auch die meisten herkömmlichen LANs. Hier werden immer gleich mehrere GByte an Daten verschoben, und wer professionell arbeiten will gibt sich nicht mal mit einem Gigabit-LAN zufrieden.

Stabilität WLAN
Ein Problem beim WLAN ist die oft schwankende Qualität. Greifen mehrere User gleichzeitig auf das WLAN zu so sinkt nicht nur die Datenrate, es kann auch zu Abbrüchen der Verbindung führen. So sollten Sie gelegentlich kontrollieren auf welchen Kanälen die Nachbarn ihr WLAN eingestellt haben. Funken die auf denselben Frequenzen sollten Sie auf freie Kanäle wechseln. Das sind Dinge, die man beim kabelgestützten Netzwerk, dem LAN, nicht beachten muss. Hier hat man immer die volle Geschwindigkeit. Diese ist von der Hardware abhängig. Wenn Sie Gigabit-LAn haben möchten müssen die Kabel, Router und die Netwerkkarten der PCs darauf ausgelegt sein. Die Geschwindigkeit richtet sich immer nach dem schwächsten (langsamsten) Teilnehmer.

Verkabelung
In neuen Büros sind Gigabit-Leitungen Standard – oftmals sind auch 10-Gigabit-Leitungen verlegt. In älteren Büros sind aber auch noch 100 MBit-LANs zu finden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie man das am Besten erweitert sollten Sie einen Fachmann zu Rate ziehen. Es gibt nämlich auch die Möglichkeit mehrere Kabel zu bündeln und so eine teure Neuverkabelung zu sparen. Sind bei Ihnen zuhause keine Netzwerkkabel verlegt und Sie möchten auch keine Wände aufstemmen sind flache Netzwerkkabel ideal. Diese kann man unter dem Teppich, unter dem Laminat oder einer Sockelleiste versecken.

Tipps zum Thema WLAN:
Ist das WLAN in einem Bereich des Hauses / Büros etwas schwach so kann man mit einem Repeater die Signalstärke in diesem Bereich erhöhen. Hier kann auch alte Hardware helfen. So kann man beispielsweise eine andere Fritzbox als Repeater einsetzen. Beim Einrichten des WLANs leisten Tools wie Netstumbler gute Dienste.

Alternative Powerline
Eine weitere Möglichkeit ein Netzwerk einzurichten ist das Internet über das Stromnetz. Hier werden in die Steckdose so genannte Powerline-Adapter eingesteckt. Ein zusätzliches Kabel ist nicht nötig, ebenso wenig wie ein WLAN. Die Technik ist ausgereift. Wände spielen hier keine Rolle, vergleichbar dem normalen LAN. Lediglich bei getrennten Stromkreisen hat man dann ein Problem.

Fazit:
Je größer die Datenmengen sind desto besser sollte das Netz sein. Für Internet, IPTV und Megabyte-Dateien ist ein WLAN ausreichend schnell. Von der Stabilität und auch der Geschwindigkeit ist Internet über ein LAN-Kabel immer zu bevorzugen. Notebooks und Tablets über die man nur geringe Datenmengen abruft kann man auch gut ins WLAN integrieren.