Das Smartphone hat mittlerweile in nahezu jeden unserer alltäglichen Lebensbereiche Einzug gehalten und liefert mit der entsprechenden App stets die passende Unterstützung beziehungsweise Unterhaltung. Doch ganz gleich, ob zum Barcode-Scanner, zur Selfie-Kamera oder zum Internet-Browser gegriffen wird: Teilweise ist der Hightech-Handy-Spaß nur von kurzer Dauer. Ein großes Manko der modernen Alleskönner stellt nämlich deren Akku dar. Die verschiedenen Dienste und Prozesse zehren nämlich mitunter kräftig am Prozessor, wodurch dieser wiederum den internen Kraftzellen, sprich dem Akku, einiges abverlangt. So halten manch Modelle lediglich einen Tag ohne Ladekabel aus, selbst wenn sich diese nur im Stand-by-Modus befinden! Und dennoch lassen sich mit ein paar Tipps und Tricks etliche Wattstunden einsparen …
Weniger ist mehr
Grundsätzlich gilt, dass mit der Anzahl laufender Programme beziehungsweise Dienstleistungen auch der Akkuverbrauch des Smartphones steigt. So sollte stets darauf geachtet werden, immer nur solche Programme geöffnet zu haben, die auch wirklich benötigt werden. Doch einzig und allein mit dem bewussten Beenden der Anwendungen ist nur ein kleiner Abschnitt auf dem Weg zum Langzeit-Akku bestritten: Sogenannte Hintergrundprozesse beanspruchen den Akku ebenfalls in einem großen Ausmaß und lassen sich im Gegensatz zu den eigentlichen Programmen nicht durch den App-Crawler erkennen beziehungsweise schließen. Hierfür muss stets in den Einstellungen nachgeschaut werden, um dort die nicht benötigte Prozessstruktur zu deaktivieren.
Doch Vorsicht: Wer voreilig alle Dienste, die ihm nichts sagen, deaktiviert, riskiert Aussetzer in Endlosschleife, da sich auch systemrelevante Dienste ausschalten lassen! Prozesse, die im Namen Bezeichnungen wie „System“ tragen, sollten deshalb besser unberührt bleiben. Einen weiteren ganz allgemeinen Aspekt in puncto Akku-Schonen stellen Bildschirm- und Drahtlosaktivitäten dar. Der Bildschirm verbraucht nämlich je nach Leuchtintensität bis zu 70 Prozent der Akkuladung, sofern er angeschaltet ist. Tipp: Die automatische Helligkeitsregulierung nutzen, oder das Display manuell etwas dunkler stellen. Auch das bewusste Ausschalten, bevor das Handy wieder in die Tasche gleitet, kann helfen.
Des Weiteren zehren Drahtlosdienste wie Bluetooth, GPS und WLAN stark an den Kraftzellen. Auch hier gilt: Deaktivieren, sofern nicht gebraucht! Übrigens: Ungeachtet der Tatsache, dass mit der Anzahl der ausgeführten Programme auch der Stromverbrauch zunimmt, kann sich das Installieren und Ausführen mancher Apps sogar positiv auf den Akku auswirken. Gemeint sind hiermit Optimierungsprogramme, die nicht nur Apps und Prozessstruktur analysieren, sondern auch deren prozentualen Anteil am Stromverbrauch offenbaren. Zudem geben diese Kleinsthelfer an, ob die Programme systemrelevant sind, oder nicht, und bieten zudem passende Schnellwahloptionen zum Deaktivieren. Doch auch hier gilt: App ist nicht gleich App! Vor allem viele kostenlose Versionen haben eher symbolischen Wert und in einigen Antivirenprogrammen sind Optionen zur Akku-Kalibrierung ebenfalls enthalten.
Neue Techniken, neue Gefahren?
Dass der Innovationsgedanke beziehungsweise -druck jedoch nicht nur positive Auswirkungen hat, stellte erst noch vor Kurzem Samsung unter Beweis, denn das Akkudebakel des Galaxy Note 7 schlug nicht nur in der hiesigen Smartphone-Landschaft große Wellen: Auch allgemeine Zeitungen und Nachrichten zur Primetime berichteten fortwährend über die defekte Energieversorgung des Galaxy Note 7. Kein Wunder, denn durch ein zu vorschnelles und vor allem zu flaches Baukonzept fingen etliche Modelle Feuer – und dies teilweise in den Hosentaschen der Benutzer! Mittlerweile hat Samsung aus dem Vorfall gelernt und will auf den Innovationsdruck mit einem eigenen sowie externen Experten-Team sowie einem 8-Punkte-Sicherheitskonzept antworten. So hat das neue Samsung Galaxy S8 eine erhebliche Erblast zu tragen. Aus diesen Gründen wird es nicht bei der MSCW im Februar sondern erst Ende März vorgestellt, und kommt dann Wiederum Ende April in den Handel (Termine via Mobildiscounter)
Anforderungen an Smartphone-Akkus
Das Schonen der Prozessorressourcen stellt eine sinnvolle Maßnahme im Kampf gegen den Kurzzeit-Akku dar, doch ganz gleich, wie viele Programme auch beendet werden: Für die letztendliche Nutzdauer ist der eigentliche Akku beziehungsweise dessen Kapazität von entscheidender Bedeutung. Demzufolge ist zumindest beim Smartphone-Kauf auch auf die Zahl der Amperestunden beziehungsweise Milli-Amperestunden (mAh) zu achten. Diese sollte derweil bei mindestens 2.500 liegen, wobei Smartphones aus der Oberklasse, die für besonders aufwendige Aufgaben gedacht sind, durchaus mit einem Akku um die 3.000 mAh ausgestattet sein dürfen. Außerdem spielt die eigentliche Zellentechnik eine Rolle: Lithium-Versionen bringen grundsätzlich längere Laufzeiten als solche mit Polymer-Zellen mit sich. Außerdem sind Lithium-Zellen für eine längere Ladezyklusrate bekannt: Nach gut einem Jahr häufigen Aufladens kann die maximale Kapazität eines Polymer-Akkus um bis zu 15 Prozent abnehmen. Bei Lithium-Akkus liegt der Wert höchstens im einstelligen Bereich.
Das Aufladen stellt auch ein grundsätzliches Kriterium bezüglich der Akkutechnik dar. Mit Anschlusstechniken wie USB-C beispielsweise können nicht nur höhere Übertragungsraten für Dateien wie Bilder, Lieder und Videos, sondern auch gesteigerte Laderaten für energetische Mengen erzielt werden – der Akku tankt schlichtweg schneller neue Energie. Ebenfalls nützlich: Quick Charge. Hierbei handelt es sich um eine Technik, die insbesondere in den ersten Minuten des Ladevorgangs viel Strom überführt, sodass ein leerer Akku schon nach einer halben Stunde zu einem Drittel oder mehr geladen ist. Einige Hersteller gehen sogar einen Schritt weiter und bieten optionale Module an. LG beispielsweise hat für das G5 mehrere Module entwickelt, von denen eines den Akkustand um satte 1.200 mAh erhöht und zugleich die Kamera mit einem Objektiv erweitert.
Update gefällig?
Einen abschließenden Punkt stellt das Betriebssystem dar. Mit den neuesten Versionen von iOS und Android gelangen nämlich auch neue Stromspartechniken an Board. Unter Android 7 alias Nougat sollen zum Beispiel die Projekte Svelte und Doze die Kraft des Akkus stärken. So werden über Svelte mit einem Rundfunkanalysator die Transferraten kontrolliert und unnötige Drahtlosaktivitäten unterdrückt. Doze hingegen analysiert Bewegung und Nutzverhalten des Smartphones: Je nachdem, ob der Bildschirm ausgeschaltet und das Smartphone bewegt beziehungsweise nicht bewegt wird, verfällt das Modell in einen Tiefschlaf, der sämtliche überflüssige Prozesse ohne weiteres Zutun beendet, zugleich aber auch automatisch den Wachmodus einläutet, sobald das Modell bewegt beziehungsweise angefasst wird. Es muss also nicht unbedingt ein neues Smartphone sein, um mit einem langen Akku-Atmen über die Runden zu kommen: Auch ein Update kann helfen.
Tipp: Außerdem lässt sich mit einem externen Akku, einem Akku-Pack beispielsweise, ebenfalls die Akkuleistung anheben. Und mit Ausmaßen einer Kreditkarte sowie integrierten Kabelbindungen beeinträchtigen solche Zusatzakkus auch nur unmerklich die Mobilität der kleinen Alleskönner!