Einen billigen Handy-Telefonanbieter zu finden ist nicht so einfach. Es gibt hunderte Anbieter und jeder hat gleich mehrere Tarife. In Kombination mit den Tarifdetails gibt das einen undurchdringlichen Tarifdschungel. Dabei wollen doch die Meisten nur günstig telefonieren und mit dem Smartphone etwas surfen und Emails abrufen.

Ausgangslage – Minutenpreis 14 Ct + Internet nach Verbrauch
Ein reales Praxisbeispiel. Der Tarif von Klarmobil wird nach der Anzahl der Gespräche/Einheiten und SMS abgerechnet. Die Internetnutzung wird nach Verbrauch, das MByte zu 49 Cent abgerechnet. Das hört sich nach nicht viel an, schließlich werden keine MP3s, Videos oder Bilder heruntergeladen. Die Gesprächskosten liegen bei ungefähr 10 bis 15 Euro. Das Internet wird nur extrem selten genutzt. Trotzdem kann es schon sein, dass für die Internetnutzung 10 oder 20 Euro zusammenkommen. Klarmobil hat beispielsweise ein Allnet-Starter-Angebot, das sich schon günstig anhört. 200 Minuten + 200 SMS und 200 MByte für 9,95 Euro an. Wenn man zum normalen Spartarif 100 Minuten pauschal kauft kostet das schon 6 Euro – ohne Internet. Mal sehen was die anderen so anbieten:

Anbieter für günstige Prepaid-Tarife
Bei dieser kleinen Marktanalyse haben wir uns auf die günstigsten Anbieter konzentriert, die Minutenpakete und eine Internetflat anbieten. Angebote wie All-Net-Flat und dergleichen haben wir weggelassen, weil es lediglich um geringes Telefonieren mit geringer Internetnutzung geht. Es mag zwar schön sein für 10 Euro pauschal ins deutsche Festnetz telefonieren zu können, aber dann gibt´s noch die anderen Netze, SMS und Internet…

Mogelpackung Internetflat
Bei der Internetflat wird immer etwas geschwindelt. Lediglich die ersten 100, 200 bis 500 MByte haben die volle UMTS-Geschwindigkeit von 7,2 MBit / Sekunde, danach reduziert sich die Geschwindigkeit auf ISDN-Geschwindigkeit, und das ist nur 1/100 von UMTS. Und damit kann man dann das Surfen im Web ziemlich vergessen. Was allerdings funktioniert ist es den Empfang von Emails zu kontrollieren. Textnachrichten kann man so gut am Handy lesen.

Warum gibt es so viele Tarife
Der Kunde soll im Prinzip ja gar nicht den günstigsten, oder für ihn besten Tarif herausfinden. Wer sollte denn daran Interesse haben? Das Ziel ist doch dem Kunden möglichst viel Geld für wenig Leistung aus der Tasche zu ziehen. Darum sind diese Angebote auch nicht DIN-standardisiert wie alles andere in Deutschland.

Wie findet man den günstigsten Tarif?
Im Prinzip ist es ganz einfach. Schauen Sie sich mal Ihre letzten Rechnungen genau an, nehmen Sie die Teuerste und notieren Sie in welche Netze Sie wie viele Minuten telefonieren, wie viel SMS Sie schreiben und wie viel Sie surfen.

Verbrauch analysieren
In diesem Beispiel waren es nur maximal 100 Minuten verteilt in verschiedene Netze, kaum SMS und bis zu 40 MByte. Wenn das Surfen günstiger wäre wäre der Verbrauch sicher höher. SMS interessiert kaum – aus diesem Grund sind die Tarife, die eine feste SMS-Anzahl frei hatten weg gefallen. Die Tarife von Aldi und Lidl bieten zusammen 300 Minuten oder SMS (!), und 300 MByte Internet. Damit sollte das Gesprächsvolumen ausreichen. Das Surfvolumen wird sicher steigen, aber unter den 300 MByte bleiben. Und auch wenn man die 300 MByte abgesurft hat, wird es nicht teurer. Man hat lediglich ab dann eine sehr langsame Verbindung.

Wichtig ist es sich bei der Wahl des Anbieters dann nicht vom aktuellen Verbrauch plus einem kleinen Aufschlag abzuweichen, und das mit irgendwelchen Flatrates zu vergleichen, die man eh nicht nutzt.

Fazit:
Die Tarife von Lidl oder Aldi sind beide wirklich günstig, und kosten aktuell (01/2014) nur 7,99 Euro pro Monat). Man kommt, wenn man tatsächlich 300 Minuten ausnutzt auf einen Minutenpreis von unter <3 Cent/Minute, und hat obendrein noch Inklusivvolumen zum Surfen. Aber auch wenn man weniger telefoniert, simst und surft hat man nur Kosten in Höhe des Festbetrags. Selbst wenn man mal nur 100 Minuten telefoniert und 100 MByte versurft ist man sehr günstig unterwegs.