Ein Windows für alle – so lautet das Motto von Microsoft bei der Entwicklung des neuen Betriebssystems Windows 10. Künftig soll es für alle Plattformen – vom Smartphone bis zum Office-PC – ein einziges Betriebssystem geben. Das ist gleichbedeutend mit dem Aus zweier anderer Systeme aus dem Hause Microsoft. Zukünftig wird es Windows RT und Windows Phone nicht mehr geben, Nutzer sollen binnen eines Jahres kostenlos zu Windows 10 wechseln können.

Bessere Optik
Zuletzt haben die Amerikaner auf der Entwicklerkonferenz Build 2015 tiefe Einblicke in das neuste Betriebssystem gegeben. Das beim Vorgänger deaktivierte Startmenü wird künftig wieder verfügbar sein. Optisch erinnert es an eine Mischung aus Windows 7 und Windows 8. Neben den gewohnten Menüpunkten werden auch Live-Meldungen und Apps via Kacheln angezeigt. Das gesamte Startmenü ist vom Nutzer individualisierbar.
Ein Betriebssystem für alle Plattformen bedeutet, das künftig auch am Computer Apps genutzt werden können. Aus dem Windows Store können Anwendungen heruntergeladen werden, die beispielsweise auch auf dem Smartphone installiert sind und miteinander kommunizieren.

Windows 10 kann Multitasking
Anwender von Linux oder Mac OS können seit geraumer Zeit virtuelle Desktops zeitgleich nutzen. Diese Neuerung wird Microsoft erstmals bei Windows 10 einsetzen. Interessant ist das besonders für Personen, die am Computer arbeiten und oft mehrere Programme zeitgleich nutzen.
Ohnehin legt man bei Microsoft großen Wert auf eine effizientere Nutzung des Betriebssystems. Schon beim Vorgänger konnten Apps auf dem Startbildschirm angeheftet werden, bei Windows 10 wurde diese Möglichkeit optimiert. Bis zu vier Apps können individuell aufgeteilt werden, das System gibt sogar Hinweise zur optimalen Aufteilung.
Eine weitere Option, schnell zwischen verschiedenen Anwendungen zu wechseln, ist der optimierte „Task View Button“. Er erlaubt es, mit einem Mausklick zwischen genutzten Programmen zu wechseln. Alle angezeigten Apps lassen sich zudem auf dem Desktop anheften.

Sprachsteuerung kommt
Apple hat Siri und auch für Android gibt es eine Sprachsteuerung. Zukünftig wird ein überarbeitetes Cortana diese Lücke bei Windows 10 schließen. Microsoft hat durchblicken lassen, das die intelligente Sprachsteuerung die Nutzung vereinfachen soll. Interessant dürfte vor allem der Punkt sein, dass nicht nur der Nutzer auf Cortana zugreifen kann. Dank verschiedener API können auch installierte Apps mit der Sprachsteuerung kommunizieren.

Cortana kann:
• Anrufe tätigen
• Termine erfassen und melden
• über gespeicherte Interessen informieren
• als Navi genutzt werden
• den Wetterbericht anzeigen u. a.

Vom Windows Phone zu Windows 10
Auf dem Windows Phone sind die Apps „Storage Sense“ und „WiFi Sense“ gern genutzte Anwendungen, die zur Speicherverwaltung eingesetzt werden. Zukünftig sollen sie auch bei Windows 10 die Verwaltung des Computers erleichtern. Mit „WiFi Sense“ können Zugriffe auf mobile Netzwerke kontrolliert und die Datennutzung von Apps kontrolliert werden. „Storage Sense“ unterstützt den Anwender bei Verwaltung des Speichers. Medieninhalte lassen sich einfach verschieben und extern speichern, zudem gibt das Programm einen komfortablen Überblick über die Belegung des Speichers.
Derzeit arbeiten die Amerikaner am letzten Feinschliff für ihr neues Betriebssystem. Ende Juli soll es in den Regalen deutscher Händler stehen. Viel Hoffnung steckt in dem neuen Zögling, der auch den lahmen Markt der Windows Phones ankurbeln soll.