Der Umsatz im online Handel steigt ungebrochen. Während 2012 in Deutschland 24,6 Milliarden Euro umgesetzt wurden, stieg der Umsatz 2016 auf 62,45 Milliarden, für 2017 wird sogar ein Wert von über 70 Milliarden prognostiziert. Schätzungen ergeben, dass im heurigen Jahr jeder Deutsche mehr als 882 Euro für online getätigte Einkäufe ausgeben wird. Bei diesen Zahlen wird klar, warum sich immer mehr Unternehmer dafür interessieren, selbst einen online Handel aufzumachen.

Generelle Überlegungen

Zunächst ist zu unterscheiden, ob jemand überhaupt neu als Händler ins Geschäft einsteigen möchte oder ein Geschäftsmann, der seine Waren bereits in einer Filiale anbietet, zusätzlich einen online Shop betreiben möchte. Für einen online Handel ist nämlich nicht nur ein entsprechender Webauftritt nötig, man muss auch ein ausgeklügeltes Warenwirtschaftssystem und ein Lager einrichten. Bevor man jedoch praktische Überlegungen zur Umsetzung anstellt, sollte man den Markt genau analysieren. Schließlich ist die Konkurrenz im Online Handel groß. Folgende Fragen sind für den Erfolg relevant:

– Wie hebe ich mich vom Mitbewerb ab?
– Biete ich Kunden einen Mehrwert?
– Gibt es bereits Händler mit einem ähnlichen Produktsortiment?
– Besteht ein Bedarf an meinen Waren oder Dienstleistungen?
– Welches Budget steht zur Verfügung?

Software und Dokumentation

Nur selten ist man selbst in der Lage, den Onlineshop völlig ohne externe Hilfe auf die Beine zu stellen. Oft fehlen die nötigen Programmierkenntnisse. Hinter einem online Shop steckt nämlich ein ausgeklügeltes System. Für den Kunden ist nur das Erscheinungsbild der Homepage sichtbar. Bei jedem Bestellvorgang laufen nebenbei zahlreiche Prozesse ab, die vom Abschicken der Bestellung und vom Angebot bis zur Rechnung reichen. Eine Software für den Online Shop unterstützt den Betreiber unter anderem in folgenden Punkten:

  • Automatische Erfassung der Stammdaten
  • Management der Stammdaten
  • Kassensoftware
  • Warenwirtschaftssystem
  • Inventur auf Knopfdruck
  • Kundenverwaltung – eventuell Marketinginstrumente wie Newsletter
  • Statistische Auswirkungen zum Beispiel Umsatzanalyse

Wer sich mit dem Thema Software für online Shops auseinandersetzt, stolpert über kostenlose Angebote, wie Woocommerce oder Magento. Dabei handelt es sich um sogenannte Open Source Shop Systeme. Dabei steht jedoch nur die Basisversion gratis zum Download zur Verfügung. Meistens passt dieses Modell nicht optimal zu den persönlichen Bedürfnissen. Für jede Änderung muss man bezahlen. Alternativ dazu stehen Miet-Baukastensyteme zur Verfügung. Am teuersten, jedoch auch am effizientesten ist, die Software eigens von Spezialisten programmieren zu lassen. Dann kann man sicher sein, über alle Dienste verfügen zu können, die auch wirklich benötigt werden.

Die Webseite

Selbst wenn man die besten Produkte anbietet, wird der Umsatz gering sein, wenn man sich als Shopbetreiber nicht mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung auseinandersetzt. Als SEO (Search Engine Optimization) wird die Bestrebung bezeichnet, Webseiten so zu gestalten, dass sie von den gängigen Suchmaschinen möglichst weit oben auf den Trefferlisten gereiht werden. Auch die Gestaltung der Homepage hat einen Einfluss darauf, ob Kunden tatsächlich eine Bestellung abschicken. Wichtig ist auf eine klare Struktur im Hauptmenü zu achten. Kunden möchten das gewünschte Produkt nicht lange suchen müssen. Es lohnt sich, die Artikel übersichtlich in Untergruppen anzuordnen und ein Suchfeld einzubauen. Da sich potentielle Kunden nur anhand von Fotos für ein Produkt entscheiden, ist bei den Bildern auf beste Qualität zu achten. Eine genaue Beschreibung der einzelnen Artikel darf ebenfalls nicht fehlen. Der Warenkorb wird am besten in der oberen Leiste platziert. Hier können Kunden ihre Bestellung überprüfen, bevor sie den Auftrag endgültig abschicken.

Mehrere Zahlungsmodelle anbieten

Bei Bestellungen im Internet erwarten Kunden eine Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten. Zu den gängigsten Modalitäten zählen Kreditkarte und PayPal sowie Sofortüberweisung. Manche Shop Betreiber bieten auch den Versand auf Rechnung an – dabei ist man jedoch auf die Zahlungsmoral der Kunden angewiesen. Wichtig ist, heikle Daten immer nur über eine verschlüsselte Leitung abzurufen. Werden Kundendaten gehackt, ist der Ruf als online Händler für immer ruiniert. Besonders wichtig ist, die bestellten Waren möglichst bald nach dem Zahlungseingang zu versenden. Schließlich möchte niemand lange auf die Artikel warten. Als Shopbetreiber muss man auch für eine angemessene Verpackung sorgen, damit die Produkte während der Lieferung nicht beschädigt werden.

Erreichbar sein

Auch wenn man den Konsumenten nicht persönlich kennenlernt, ist guter Kundenservice wichtig für den Geschäftserfolg. Kunden nutzen gerne Kontaktformulare oder rufen bei einer Hotline an, wenn sie Fragen haben. Professioneller Service lässt Interessenten im Laufe der Zeit zu Stammkunden werden. Kunden, die mit einem Shop positive Erfahrungen gemacht haben, geben online gute Bewertungen ab. Außerdem sind sie eher bereit, den online Händler im Bekanntenkreis weiterzuempfehlen. Es lohnt sich also, auf Anfragen per E-Mail zeitnah zu antworten.

#online #Shop