Schon acht von zehn Deutsche geben an, regelmäßig ein Smartphone zu nutzen. Das Gerät ist der ständige Begleiter im Alltag. Während man früher einen Kalender, einen MP3 Player, eine Kamera, einen Wecker und ein Diktiergerät in der Tasche tragen musste, um fürs Privatleben und den Beruf gerüstet zu sein, genügt heute ein Smartphone. Das Handy ersetzt also viele andere Kleingeräte – umso schlimmer wenn ein Fehler auftritt. Die meisten Defekte sind auf Bedienungsfehler im engeren und weiteren Sinne zurückzuführen.

Als Problem Nummer eins gilt das zerkratzte oder zersprungene Display. Mehr als 70 Prozent aller Handys, die in der Werkstätte landen, fielen dem Besitzer aus der Hand oder litten an unsanften Berührungen mit harten Gegenständen. Egal ob das Display gesprungen ist, das Handy in die Toilette fällt oder ein Softwarefehler auftritt, die Besitzer sehen sich mit der Frage konfrontiert wie man das Gerät so schnell wie möglich wieder fit bekommt.

Wann man das Gerät einschicken sollte

Wenn das Smartphone nicht älter als sechs Monate alt ist und der Fehler nicht auf falsche Bedienung zurückzuführen ist, könnte der Defekt in die Gewährleistung fallen. Dabei handelt es sich um die gesetzlich verankerte Pflicht des Herstellers, für Fehler zu beheben, die schon vor der Übernahme des Geräts bestanden haben. Innerhalb des ersten halben Jahres liegt die Beweispflicht dabei beim Hersteller. Weigert sich der Erzeuger, den Defekt kostenlos zu reparieren, muss die Firma beweisen, dass das Gerät das Unternehmen in einwandfreiem Zustand verlassen hat. Nach sechs Monaten kehrt sich die Beweislast zu Ungunsten des Kunden um – dann muss der Konsument beweisen, dass das Smartphone bereits kaputt geliefert wurde. Bei teureren Geräten liegt in der Verpackung meistens ein Garantieschein bei. Unter Garantie versteht man eine freiwillige Leistung des Erzeugers auf bestimmte Produktteile. Wie lange man als Kunde von der Garantie profitiert, hängt vom Erzeuger ab. Auch wenn man eine Garantieleistung in Anspruch nehmen möchte, muss das Gerät an den Hersteller geschickt werden. Wichtig ist, das Gerät an die richtige Adresse zu senden. Man findet in der Bedienungsanleitung meistens die für Handyreparaturen zuständigen Stellen. Problematisch ist, dass das Einsenden relativ viel Zeit in Anspruch nimmt. Der Postweg dauert einige Tage, dann muss eine Diagnose erstellt werden. Bis man vom Hersteller hört, können einige Tage vergehen. Während dieser Zeit muss man auf das Gerät verzichten, was vielen sehr schwer fällt.

Eines ist natürlich klar: Ist das Display wegen eines Sturzes defekt braucht man nicht auf Garantie zu hoffen. Wer eine entsprechende Handyversicherung hat, muss sich da nicht viele Gedanken machen sondern kann sich nach einer Werkstatt umschauen.

Die Werkstätte als Alternative

Außer der Option, das defekte Gerät an den Hersteller zurückzuschicken, besteht noch die Möglichkeit eine regionale Werkstätte aufzusuchen. Ein Blick in das Internet genügt und schon ist eine kompetente Werkstätte in der Nähe des Wohnorts gefunden. In jedem größeren Ort haben sich Feinmechaniker auf Smartphones spezialisiert. In den Werkstätten können die Geräte Vor-Ort repariert werden. Sie profitieren von einer deutlich kürzeren Wartezeit als wenn Sie das Gerät an den Hersteller retournieren. Wichtig ist, sich genau über den Service der Werkstätte zu informieren und folgende Fragen zu stellen:

– Werden Originalteile eingebaut?
– Gibt es Garantie auf die Reparatur?
– Wie lange dauert die Reparatur?
– Sind Kostenvoranschlag und Diagnose kostenpflichtig?

Bei leichten Mängeln ist unter Umständen in der Werkstätte auch eine Sofortreparatur möglich. Dabei bringen sie das Handy vorbei, die Diagnose erfolgt innerhalb weniger Minuten (falls möglich) und man erfährt sofort, mit welchen Kosten zu rechnen ist. Im Idealfall nimmt man das Gerät nach kurzer Wartezeit wieder mit nach Hause und kann das Smartphone wieder ungestört verwenden.

Worauf ist bei der Handyreparatur zu achten?

Da auf dem Smartphone viele persönliche und firmeninterne Daten gespeichert sind, gibt man das Gerät nicht gerne aus der Hand. Befürchtet man einen Missbrauch oder möchte aus persönlichen Gründen einfach nicht, dass Fremde Zugriff auf E-Mail Adressen, Fotos und Kontaktdaten haben, speichert man sämtliche Daten auf einem externen Speichermedium. Dann löscht man alle Daten vom Gerät.

Das funktioniert natürlich nur wenn sich das Gerät noch bedienen lässt. Ist das Display gesprungen, kann es sein, dass man an die Daten nicht mehr heran kommt, außer man hat sie vorausschauend in der Cloud zB bei Dropbox gesichert.

Außerdem macht es Sinn, zusätzliche Speicherkarten (sofern vorhanden) zu entfernen. Ist man nicht sicher, bei welcher Werkstätte man das Gerät reparieren lassen sollte, lohnt sich ein Blick in das Internet. Es gibt zahlreiche Foren von Smartphone Nutzern, die ihre Erfahrungen mit anderen teilen. Wenn man diese Rezensionen aufmerksam liest, kann man wertvolle Aufschlüsse über die Qualität der Serviceleistung ziehen. Außerdem kann man sich online bereits über die zu erwartenden Kosten für die Reparatur informieren. Gerade wenn das Display kaputt geht, muss man tief in die Tasche greifen. Der hoch sensible Touch Screen wird durch ausgeklügelte Technik gesteuert, meistens reicht es nicht, nur die Oberfläche zu ersetzten. Geht die Reparatur in die Höhe von mehreren hundert Euro, muss jeder für sich selbst entscheiden, ob der Umstieg auf ein anderes Smartphone nicht vielleicht die bessere Lösung wäre.