Dedizierte Server sind real existierende Server. Es gibt keine Virtualisierung, wie dies beispielsweise bei so genannten Cloud-Systemen der Fall ist. Dedizierte Server stehen einem einzigen Nutzer für einen bestimmten Einsatzzweck vollständig zur Verfügung. Sie können entweder selbst gekauft und aufgestellt oder angemietet werden. Da sehr schnell hohe Kosten für einen solchen Server anfallen, werden die Systeme sehr häufig ver- und gemietet. Der Servermarkt an sich schrumpft zwar vordergründig, weil Vieles in die Cloud verlagert wird. Aber letztendlich besteht die Cloud ja nicht aus Wolken sondern ebenfalls aus Rechenzentren. Somit steigt die Anzahl der Server natürlich, da einfach der Bedarf wächst.

Vorteile dedizierter Server gegenüber anderen Webservern

Einer der Hauptvorteile eines dedizierten Servers besteht sicherlich darin, dass das Hostsystem mit keinen anderen (zum Teil unbekannten) Nutzern geteilt werden muss. Die kompletten Ressourcen stehen einem einzigen Nutzer zur Verfügung. Außerdem ist es möglich, den Server dank eines Root-Zugangs ganz individuell zu konfigurieren und zu verwalten. Bei virtuellen Servern geht dies in der Regel nicht. Ein weiterer Vorteil dedizierter Server besteht darin, dass dem Mieter oder Besitzer stets die gesamten Ressourcen der in der Regel sehr leistungsfähigen Hardwaresysteme zur Verfügung stehen. Besonders vorteilhaft ist dies beim Einsatz der Server für bestimmte Zwecke, beispielsweise als Gameserver, große Webserver oder auch als Datenbankserver.

Unterschiedliche Serversysteme als Datenzentrale im Netz oder in der Firma

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Systemen für kleinere Abteilungen oder für komplette Rechenzentren. Die einfachsten Ausführungen der Server sind so genannte Stand-Alone-Server, auf denen verschiedene Dienste zur Verfügung gestellt werden können. Diese dienen häufig als Datenserver und als gemeinsamer Zugang für das Internet. Häufig sind noch NAS-Server in den Systemen enthalten, die als Speichersysteme in das Firmennetzwerk eingebunden werden oder auch als Datenspeicher für Backups dienen können. Die Systeme für Rechenzentren sind komplett anders aufgebaut. Sie werden nicht mithilfe einzelner Computer zusammengestellt, sondern durch spezielle Serverrechner, die in einem Serverschrank in Form von Racks untergebracht werden. Man unterscheidet zwischen Blade-Servern und Rack-Servern. Die Blade-Server teilen sich verschiedene Komponenten in einem Serverschrank wie beispielsweise Lüfter oder Netzteile, während die Rack-Server komplette Systeme darstellen, die sich jedoch durch einen besonders kompakten und flachen Aufbau auszeichnen. Diese Server besitzen wie die Blade-Server genormte Abmessungen und werden in so genannten 19“-Schränken (Serverschränken) eingebaut. Die Serversysteme sind extrem hochleistungsfähig und für den Dauerbetrieb ausgelegt. Diese Server werden unter anderem als dedizierte Server eingesetzt, also für solche Einsatzbereiche, bei denen dauerhaft große Ressourcen benötigt werden, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen müssen.

Besondere Eigenschaften der Serversysteme und deren Aufbau

Die dedizierten Serversysteme zeichnen sich durch entsprechend hohe Ressourcen aus, die sie bereitstellen müssen. In der Regel kommt die neueste Hardware zum Einsatz, die auf dem Markt zu haben ist. Besonders leistungsstarke CPUs sind notwendig, um dauerhaft hohe Serverleistungen zur Verfügung stellen zu können. Für einen ausreichenden Arbeitsspeicher und Festplattenspeicher sorgen große Mengen an DDR4-RAM-Modulen und (SSD-) Festplatten. Moderne Systeme kosten ein Vielfaches eines herkömmlichen Office-PCs, bieten dafür allerdings die Möglichkeit, statt einer einzigen mehrere CPUs einzusetzen. Mit einem System, das über zwei CPUs und somit 4 bis 20 Prozessorkerne bereitstellt, die jeweils mit bis zu dreieinhalb Gigahertz arbeiten, lassen sie sich ganz anderes Systemleistungen erreichen als mit herkömmlichen Office PCs. Die RAM-Speicher lassen sich wesentlich höher aufrüsten, als dies bei anderen Computern der Fall ist. Teilweise bieten die Systeme die Möglichkeit, bis zu 24 RAM-Module einzusetzen. Auf diese Weise ist eine Aufrüstung des Arbeitsspeichers auf bis zu 768 Gigabyte denkbar. Auch bei den Festplatten unterscheiden sich die Systeme von herkömmlichen Rechnern. Je nach Modell lassen sich bis zu acht Festplatten in der Größe 2,5 Zoll einbauen. Wenn diese Festplatten als SSDs ausgeführt sind, lassen sich gigantische Speicherkapazitäten von bis zu etwa 30 Terabyte erreichen. Eine weitere wichtige Eigenschaft der Serversysteme besteht darin, dass diese sich mit Zusatzkarten erweitern lassen.

Betriebssysteme und Konfigurationen der Server

Als Betriebssysteme kommen verschiedene Varianten zum Einsatz. Die Serversysteme sind optimiert sowohl für Linux als auch für Microsoft Windows. Bei den Betriebssystemen von Microsoft hat sich Windows Server 2012 oder Windows Server 2016 als Quasistandard etabliert. Selbstverständlich lassen sich die Systeme auch mit Linux (beispielsweise SUSE Linux in der Version Enterprise Server 12) nutzen. Konfiguriert und gewartet werden die Systeme über ein Full Remote Management. Entsprechende Software kann vom Hersteller bzw. Anbieter der Mainboards oder Serversysteme bereitgestellt werden.

Mechanischer Aufbau, Stromversorgung und Energieverbrauch der Serversysteme

Die Serversysteme sind komplett anders aufgebaut als herkömmliche Rechner. Sie zeigen sich vor allem durch ihren flachen Aufbau auf. Die einzelnen Komponenten sind auf den Mainboards so angeordnet, dass sie durch eine integrierte Lüftung optimal mit Frischluft versorgt werden. Der mechanische Aufbau ist von den Maßen her genormt. Es handelt sich um 19-Zoll-Einheiten, die in Serverschränken mit genormten Maßen untergebracht werden. Die Höhe der Server ist ebenfalls genormt. Sie wird in Höheneinheiten (HEs) bzw. Rack Units (RUs) angegeben. Eine Höheneinheit hat ein Maß von 44,45 Millimeter oder auch 1 ¾ Zoll. Die Systeme sind mit eigenen Netzteilen ausgestattet. Es handelt sich bei modernen Systemen und äußerst energieeffiziente Netzteile, die trotz der hohen Systemleistungen auf nur relativ geringe Leistungsaufnahmen kommen.

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