Kaum eine Erfindung hat das Arbeitsleben so maßgeblich beeinflusst wie der Computer. In nahezu jeder Branche sind PC Arbeitsplätze notwendig, um den Betrieb am Laufen zu halten. Kommt es zu einem Stromausfall oder einem Fehler im Betriebssystem, liegt das Unternehmen manchmal so richtig lahm. Diese Entwicklung hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Firmen, sondern auch auf die Beschäftigten. Immer mehr Menschen verbringen den ganzen Tag sitzend hinter dem Schreibtisch. Die meisten nehmen sich nur selten die Zeit, aufzustehen und den ganzen Körper zu bewegen. Daher kommt es immer öfter zu schmerzhaften Verspannungen in den Schultern und im Rücken. Doch nicht nur der Rumpf und der Rücken sind von der PC Arbeit in Mitleidenschaft gezogen. Auch die Augen gelten als Problemzone bei der Bildschirmarbeit.

Welche Probleme werden von Bildschirmarbeit verursacht und was hilft?

Viele Menschen, die den ganzen Tag gespannt auf den Monitor blicken, leiden unter einem Fremdkörpergefühl im Auge. Auch gerötete Augen, Lichtempfindlichkeit und Kopfschmerzen während der Arbeit sind zu bemerken. Im Alltag ist es das Auge gewohnt, zwischen Nah- und Fernsicht zu wechseln. Genau das passiert bei der Bildschirmarbeit nicht. Man fokussiert nur in der Nähe, was das Sehorgan sehr anstrengt. Abhilfe schafft zum Beispiel die 20-20-20 Methode aus den USA. Diese besagt, dass Bildschirmarbeiter alle 20 Minuten einen 20 Fuß entfernten Gegenstand für 20 Sekunden fokussieren sollen. 20 Fuß sind ungefähr 6 Meter. Vereinfacht gesagt hilft es, alle 20 Minuten für einige Sekunden aus dem Fenster zu blicken. Dann stellt das Auge auf Fernsicht um und kann für einige Zeit entspannen. Wichtig ist auch der richtige Abstand zum Bildschirm, der rund 50 bis 70 Zentimeter betragen soll. Ideal eingestellt ist der Monitor, wenn man bei geradem Blick die Oberkante des Bildschirms sieht. Auch der Lichteinfall spielt eine entscheidende Rolle: Keinesfalls darf das Tageslicht oder eine künstliche Beleuchtung direkt auf den Monitor treffen. Dann wird man beim Arbeiten nämlich geblendet. Einen entscheidenden Unterschied macht auch, die Schriftgröße anzupassen. Wer eine größere Schrift einstellt, muss sich beim Lesen weniger anstrengen. Um das Auge zu schützen, ist darüber hinaus Zugluft zu vermeiden. Regelmäßiges Lüften ist wichtig, um das Raumklima zu verbessern. Allerdings sollte man beim Stoßlüften besser eine Pause einlegen und das Auge nicht der Zugluft aussetzen. Auch eine zu stark eingestellte Klimaanlage führt zu zusätzlicher Belastung.

Warum kommt es zu Augenproblemen bei PC Arbeit?

Viele Probleme bei der Bildschirmarbeit entstehen, weil das Auge austrocknet. Wer den ganzen Tag auf den Monitor starrt, blinzelt zu selten. Pro Minute schließt man die Augen automatisch im Alltag 10 bis 15 Mal pro Minute. Dieser Lidschlag wird in der Regel nicht bewusst wahrgenommen. Während das Auge geschlossen ist, ist die visuelle Wahrnehmung nicht beeinträchtigt. Bei permanenter Bildschirmarbeit sinkt die Frequenz drastisch. Man schließt die Augen nur mehr zwischen 4 und 9 Mal pro Minute. Dadurch wird das Auge seltener mit einem Tränenfilm überzogen und es trocknet aus. Betroffene spüren ein Fremdkörpergefühl und ein unangenehmes Kratzen im Sehorgan. Experten sprechen im Zusammenhang mit dem Austrocknen des Auges von Office Eye Syndrom. Augentropfen schaffen Abhilfe. Allerdings sollte man diese nur nach Rücksprache mit dem Augenarzt einnehmen. Manchmal steckt nämlich eine Sehschwäche hinter den Problemen. Wer am Computer arbeitet, sollte ohnehin mindestens einmal im Jahr den Augenarzt zur Kontrolle aufsuchen.

Was tun bei Fehlsichtigkeit?

Nicht immer steckt das Office Eye Syndrom hinter trockenen oder juckenden Augen. Manchmal können auch Sehschwächen als Ursache in Betracht kommen. Bei einer Sehschwäche wird das Bild nicht mehr korrekt auf der Netzhaut abgebildet. Die Lichtstrahlen brechen zu früh oder zu spät. Dadurch kommt es zu einem verschwommenen Bild, zu schlechtem Sehen oder zu Kopfschmerzen. Dauern diese Beschwerden länger an, sollte man sich umgehend einen Termin beim Augenarzt ausmachen. Neben dem traditionellen Sehtest, wo man Buchstaben in unterschiedlicher Größe erkennen muss, hat der Experte auch die Möglichkeit, die Augen genau zu vermessen. Wird eine Fehlsichtigkeit diagnostiziert, besteht die Möglichkeit, eine Brille oder Kontaktlinsen zu verschreiben. Manchmal muss der Sehbehelf nur im Büro und beim Lesen getragen werden. Dann bietet sich eine Brille an, die man jederzeit auf- und absetzen kann. Wer jedoch viel Sport betreibt, ist manchmal mit Kontaktlinsen besser beraten. Hier die Vorteile von Kontaktlinsen kurz zusammengefasst:

  • Optik wird nicht beeinträchtigt
  • Make Up kommt besser zur Geltung
  • Passen zu jedem Outfit
  • Nicht störend beim Sport
  • Können mit jeder beliebigen Sonnenbrille kombiniert werden
  • Keine Druckstellen auf der Nase oder hinter dem Ohr

Brillen hingegen sind traditionell und werden immer noch bevorzugt, da man bei dieser Art der Korrektur der Fehlsichtigkeit keinen Fremdkörper im Auge trägt. Auch Allergiker, die oft ohnehin an gereizten Augen leiden, kommen mit Brillen oft besser zurecht.